Schule
Eine altersgerechte Aufklärung ist ein Grundrecht von Kindern und Jugendlichen. Umfragen zeigen, dass die Schule für Schüler*innen ein zentraler Ort ist, um Informationen rund um das Thema Sexualität zu erhalten. Der Sexualpädagogische Unterricht ist im Lehrplan 21 verankert und somit Bestandteil der obligatorischen Schule.
Vielen Schüler*innen fällt es leichter, mit einer aussenstehende Fachperson explizit über Sex zu sprechen. Deshalb kann es Sinn machen, den sexualpädagogischen Unterricht von der Lehrperson durch eine sexualpädagogische Fachperson zu ergänzen. Es ist jedoch sehr wertvoll, wenn die Schulklasse Themen wie Rollenklischees, Sexuelle Vielfalt, unterschiedliche Beziehungsformen etc. bereits mit Lehrpersonen bearbeitet hat und der sexualpädagogische Unterricht darauf aufbauend gestaltet werden kann. Gerne kann ich bereits im Vorfeld Materialien und Methoden dafür zur Verfügung stellen.
Die inhaltlichen Themen werden je nach Altersstufe und Vorkenntnisse der Klasse gemeinsam mit der Lehrperson ausgearbeitet. Im Idealfall sind über den jeweilen Zyklus mehrere Doppel-Lektionen geplant.
Mögliche Themen:
Sexuelle Selbstbestimmung, Selbstbefriedigung, Körperwissen, Menstruation, Verhütung, Sexuelle Orientierungen, Werte und Normen in Bezug auf Sexualität, Pornographie, Sexting, rechtliche Grundlagen, sexuell übertragbare Infektionen, sexualisierte Gewalt, Geschlechterrollen und Stereotypen, Schwangerschaft und Geburt, usw.
Kindergarten &
Kita
Sexuelles Lernen fängt mit der Geburt an und bedarf von klein auf eine entsprechende Begleitung. Deshalb kann ein sexualpädagogischen Einsatz bereits in der Kita und im Kindergarten relevant sein. Die Kinder sind in einer grossen Entdeckungsphase und lernen ihren eigenen Körper und die Körper der anderen auf spielerische Weise kennen. Darin sollen sie mit viel Leichtigkeit und Feingefühl begleitet werden.
Wie diese Begleitung aussehen kann, ist besonders für das Betreuungsfachpersonal wichtig. Da die altersgerechte Begleitung der sexuellen Entwicklung selten Teil der Ausbildung von Betreuungsfachpersonal ist, kann es wertvoll sein, eine*n Sexualpädagog*in für Weiterbildungen und Fachinputs in Teamsitzungen einzuladen.
Elternabende
Wenn Kinder in der Schule sexualpädagogischen Unterricht haben, kann es Sinn machen, im Voraus einen obligatorischen Elternabend oder einen freiwilligen Info Abend von der Schule aus anzubieten. Das kann für die Eltern eine Unterstützung sein, da die Thematik auch immer wieder für Unsicherheiten und Ängste sorgen kann. Am Elternabend haben sowohl fachliche Inputs sowie Fragen der Eltern platz. Dazu kann ein Einblick in die Methoden und Themen der Unterrichtseinheiten gegeben werden.
Sexuelle Bildung für Erwachsene
Wenn von Sexueller Bildung gesprochen wird, gehen die meisten Menschen davon aus, dass diese mit dem erwachsen werden abgeschlossen ist. In Anbetracht, wie viel Forschung noch betrieben werden muss in vielen Bereichen der Sexualität und wie wenig sexuelle Bildung die meisten Menschen in ihrem Leben hatten, ist es schade, dass sexuelle Bildung für Erwachsene nicht viel selbstverständlicher ist. Schliesslich entstehen immer wieder neue Begegnungen, neue Gefühle, neue Möglichkeiten. Jeder Mensch ist anders, lebt seine Sexualität anders oder bringt andere sexuelle Lernerfahrungen mit. In diesen neuen aber auch in langjährigen Beziehungen, kann Wissen über sexuelle Funktionen sehr wertvoll sein.